Die Jost Druck AG in Hünibach und die Egger AG in Frutigen legen ihre Produktion zusammen. Jost Druck bleibt aber ein eigenständiges Unternehmen in Hünibach. «Für die Kundinnen und Kunden und die Leserschaft des Thunersee Boten ändert sich nichts», sagt Inhaber Beat Hodler im Interview.

Thunersee Bote: Jost Druck und Egger Druck legen ihre Produktion zusammen. Was bedeutet dies konkret?
Beat Hodler: Das heisst, dass die beiden Firmen künftig zusammen in Frutigen drucken, aber weiterhin eigenständige Unternehmen bleiben werden. Ein Teil unserer Maschinen wird in diesen Tagen nach Frutigen gezügelt, wo sie den modernen Maschinenpark der Egger AG ergänzen. Das bedeutet auch, dass unsere sämtlichen Druckerzeugnisse weite in im Berner Oberland hergestellt werden, was uns sehr wichtig ist.

Welches sind die Gründe für den Schulterschluss?
Gedruckte Medien sind nach wie vor gefragt. Der Markt ist aber gesättigt und die Bedürfnisse der Kundschaft wandeln sich. Zudem hätten wir in absehbarer Zeit namhafte Investitionen in den Maschinenpark tätigen müssen. Bei dieser Ausgangslage war für uns klar, dass wir in der Produktion eine partnerschaftliche Lösung anstreben wollen. Hinzu kommt, dass das Gebäude, in dem die Jost Druck AG seit vielen Jahren eingemietet ist, verkauft wurde und die neue Eigentümerin die Liegenschaft in Zukunft allenfalls anders nutzen will. Wir möchten aber noch so lange wie möglich in Hünibach bleiben, Verhandlungen mit der neuen Eigentümerin der
Liegenschaft finden zurzeit statt.

Diese Partnerschaft wurde in Frutigen gefunden. Weshalb ist die Egger AG die ideale Partnerin?
Die Entscheidung wurde nicht über Nacht getroffen. In den Gesprächen hat sich gezeigt, dass wir bezüglich Qualität, Kundenpflege und regionaler Verantwortung gleich denken. Zudem ergänzen wir uns bestens. Die Jost Druck AG ist im regionalen KMU-Segment gut verankert, die Egger AG ist schweizweit tätig. Statt einander zu konkurrenzieren, nutzen wir in Zukunft unsere Synergien. Man darf effektiv von einer Win-Win-Situation sprechen.

Gehen durch die Zusammenarbeit Arbeitsplätze verloren?
Für die Mitarbeitenden hat der Zusammenschluss der Produktion keine negativen Konsequenzen. 11 der heute 20 Mitarbeitenden bleiben am bisherigen Standort in Hünibach. Die weiteren Angestellten können im gleichen Aufgabengebiet in Frutigen weiterarbeiten. Auch die vier Lehrstellen werden erhalten. Zwei Mitarbeiter haben freiwillig auf eine Beschäftigung in Frutigen verzichtet.